
Meine Big Five for Life
Alles zu erleben, was ich mir von meinem Leben wünsche, damit ich lebe, ohne im Nachhinein etwas zu bedauern.
Fabian Graske
17. Juli 2019 (aktualisiert am 12.10.2022)
Warum?
In der Zeit zwischen 25 und 33 habe ich immer wieder darüber nachgedacht, warum ich „reich“ werden möchte. Bis Anfang 20 wollte ich ich teure Autos, große Villen und schöne Frauen. Mit 24 konnte ich mir meinen großen Traum erfüllen und kaufte mir als Jura Student einen Porsche. In dieser Zeit, als damals noch sehr schüchterner junger Mann, habe ich schnell bemerkt, dass sich durch finanziellen Wohlstand viele Türen öffnen. Plötzlich wurde ich von Menschen im positiven, wie im negativen wahrgenommen, von denen ich vorher nicht wahrgenommen wurde. Bereits nach einem Jahr musste ich feststellen, dass mich die Tatsache, dass ich deutlich mehr Geld als mein gesamtes Umfeld habe, mich auch nicht nur einen Prozenztpunkt glücklicher machte. Diese Zeit hat mir sehr viel gegeben, aber die eigentliche Erkenntnis habe ich gewonnen, als ich meinen Porsche aus Vernunft mit 26 verkauft habe, damit ich mich in den nächsten Jahren vollumfänglich meinem Studium widmen konnte und für mindestens 3 Jahre finanziell unabhängig war.
Erkenntnis 1:
Materielle Werte machen mich nur kurzfristig glücklicher und zufriedener. Langfristig bleibe ich trotz materiellem Zugewinn auf meinem ursprünglichen Level der Zufriedenheit.
Erkenntnis 2:
Ich kann einen Schritt zurück machen, um danach 2 Schritte nach vorne zu gehen, auch wenn das im ersten Moment wehtut und zu viel Gelächter führt. Wenn du 2 Jahre mit einem Porsche an die Uni fährst und danach läufst, führt das definitiv zu Gelächter, selbst wenn das zu großen Teilen nur in der eigenen Wahrnehmung stattfindet.
Fazit:
Mit 32 wusste ich endgültig, was finanzielle Freiheit für mich bedeutet.
Ich möchte jeden Tag nur das machen, auf das ich in diesem Moment wirklich Lust habe. Um finanziell frei zu werden, ist das nicht möglich, da dafür der Fokus auf einige sehr wenige Themen notwendig ist. Mich jeden Tag mit den gleichen Themen rumzuschlagen, selbst wenn die Thematik grundsätzlich Spass macht, langweilt mich früher oder später. An dem Tag, an dem ich meine finanzielle Freiheit erreicht habe, werde ich mich nur noch mit Themen beschäftigen, die mir Spass machen, und wenn das heißt Montag Tennistrainer zu sein, Dienstag als Koch zu arbeiten, Mittwoch, Donnerstag und Freitag Anwalt zu sein, am Samstag einen Familientag zu haben und Sonntag den ganzen Tag Netflix zu schauen.
Wenn ich dieses Ziel erreicht habe und jeden Tag ausschließlich die Dinge machen werde, auf die ich Lust habe, glaube ich heute, dass ich nicht mehr so erfolgreich sein werde, weil ich mich mit zu vielen Themen beschäftige. Ich werde Problemen aus dem Weg gehen, die ich bis dahin aus Ehrgeiz und finanziellen Zwängen lösen musste, aber dann nicht mehr lösen muss, weil ich nur noch das machen werde, worauf ich Lust habe.
Ich glaube heute, dass sich der Grund dafür, warum ich finanzielle Freiheit erreichen möchte, bereits nach kurzer Zeit verändern wird. Denn ohne Erfolg empfinde ich langfristig keinen Spass, und für Erfolg ist immer harte Arbeit und Fokus notwendig. Nichts desto trotz werde ich mehr Freiheiten als heute haben.
Warum?
Ich möchte einen Ort schaffen, an dem wir uns mit Menschen, die wir lieben, die wir mögen, mit denen wir eine gute Zeit haben oder hatten, regelmäßig an einem Ort versammeln, um gemeinsam Zeit zu verbringen. Jeder soll die Chance haben, zu jeder Zeit diesen Ort aufzusuchen, um Weggefährten wiederzusehen und neue, inspirierende Bekanntschaften zu machen, die ähnliche Erwartungen von der Zeit auf diesem Planeten haben, wie wir sie haben. Nicht die Organisation von Terminen wird die Menschen an diesem Ort zusammenführen, sondern die Tatsache, dass dieser Ort niemals unbewohnt sein wird. Es soll ein Ort der Inspiration, der guten Gedanken, des Ehrgeizes, der inneren Ruhe und äußeren Lautstärke werden. Gesellschaftliche Konventionen haben an diesem Ort genau so wenig zu suchen wie Vorurteile, irrationaler Streit und Stress.
Warum?
Ziele zu erreichen und erfolgreich zu sein ist eine schöne Sache. Gemeinsam diesen Weg zu gehen, ist unbezahlbar. Mit wem, wenn nicht mit der eigenen Familie, der eigenen Frau und den eigenen Kindern. Arbeitszeit ist mindestens ein Drittel unseres Lebens. Dass Arbeit Spass machen muss und zugleich erfüllend sein sollte, steht außer Frage. Diese Zeiten mit der engsten Familie zu teilen, führt zur Verschmelzung von Arbeits- und Freizeit. Ich werde von frühester Kindheit unseren Kindern die Passion unserer Tätigkeit vorleben in der Hoffnung, dass unsere Kinder diese teilen und den Weg mit uns gemeinsam gehen werden.
Ich liebe die Selbstständigkeit, auch wenn es viele Tage gibt, an denen ich zweifle.
Ein guter Freund sagte mir mal, dass du in keinem Bereich des Lebens so viel lernen wirst wie in der Selbstständigkeit. Er hatte recht. Die Aufgaben, die Hürden, die Probleme, die finanziellen Risiken und insbesondere die Leidenschaft für das Produkt, treiben mich an, auch wenn ich hin und wieder am liebsten im Bett bleiben würde. Wenn ich die mehr als 20 Jahre Ausbildung mit den ersten 6 Jahren meiner Selbstständigkeit vergleiche, sind die inhaltlichen und privaten Fortschritte im Rahmen der Selbstständigkeit massiv höher. Für mich gibt es keine Alternative zum Unternehmertum. Trotz vieler Niederlagen und Rückschritte in den ersten Jahren komme ich immer wieder zu der Erkenntnisse, dass Selbstständigkeit meine Triebfeder ist. Im Wesentlichen ist das darauf zurückzuführen, dass ich niemanden habe, hinter dem ich mich verstecken kann und dass ich für alle Entscheidungen die Verantwortung trage. Diese Tatsache, keine Entschuldung im Scheitern zu haben, und der Fakt eigene Projekte in die Realität umzusetzen ohne um Erlaubnis bitten zu müssen, sind mein beruflicher Motor. Ich liebe es, auch wenn ich es manchmal hasse.
Warum?
Familie, Unternehmertum, Freunde und Umtriebigkeit sind das Gegenteil von Ruhe. Ich liebe den Zustand, wenn alles in Bewegung ist. Gelegentlich ist Ruhe notwendig, um Kreativität zu entfalten, um zu reflektieren, um Energie zu tanken und um bei sich selbst zu bleiben. Auch wenn ich diese Ruhe nicht täglich benötige, möchte ich immer darauf Acht geben, Moment der Ruhe zu genießen. Momente, in denen ich einfach allein sein kann. Immer wenn ich meine Entspanntheit verliere, der Kiefer knirscht und ich einfach im Alltag gefangen bin, merke ich, dass ich Ruhe benötige. Über die vielen vergangenen Jahre habe ich immer wieder gemerkt, dass die ruhigen Momente zur Langeweile bei mir führen. Wenn die Langeweile nur lang genug andauert, entsteht etwas Unbeschreibliches, eine unglaubliche Energie, die mir Kraft und Inspiration gibt. Nur wenn ich regelmäßig diese Momente der Ruhe von mir selbst einfordere, bin ich der, der ich sein will..
